Kühltürme: Beschreibung, Darstellung der Funktionsweise, Wartung
Beim Betrieb aller Industrieanlagen – wie z. B. Klima- und Kühlungsanlagen bzw. Anlagen zur Energieerzeugung entsteht – Wärme in unterschiedlicher Menge. Diese Restwärme hat normalerweise einen niedrigen Energiegehalt und kann somit nicht profitabel genutzt werden. Die Abwärme muss daher an die Umgebung abgegeben werden.
Hierfür sind verschiedene Lösungen möglich. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den Kühltürmen, die heutzutage als energieeffizienteste Technologie auf dem Markt gelten.
von Giorgio Lorenzetti, Technical Advisor bei MITA Cooling Technologies
1. Nasskühltürme und Kühltürme: Was sie sind und wie sie funktionieren
LaIm folgenden Abschnitt finden Sie Antworten auf häufig gestellten Fragen:
- „Was sind Kühltürme, wozu braucht man sie und wie funktionieren sie?“
- „Wo und wozu kommen sie zum Einsatz? Warum sind sie wichtig?“
- „Wie werden ‚Kühltürme‘ und ‚Nasskühltürme‘ definiert?“
- „Was bedeutet ‚Nasskühlung‘“?
1.1. Nasskühltürme: Beschreibung und Einsatzmöglichkeiten
Nasskühltürme bzw. Kühltürme nutzen das einfache natürliche Grundgesetz der notwendigen Verdampfung eines kleinen Teils der Wasserdurchflussmenge durch Wärmeentzug. Dabei wird die Wassermenge abgekühlt (Verdustungskälte).
Das altbewährte Prinzip der Verdustungskühlung fand Anwendung bereits bei Terrakotta-Amphoren: Dieses offenporige Material lässt nur einen kleinen Teil des Wassers durchdringen. Dabei findet die Verdustungskühlung statt und der Wasserinhalt bleibt auch bei höherer Umgebungstemperatur kühl.
1.2. Kühltürme nutzen die Effekte der Verdustungskälte
In den Nasskühltürmen bzw. Kühltürmen erfolgt eine besondere Form des Wärmeübertragens durch den Luft-Wasserkontakt. Der Verdunstungsvorgang wird durch effiziente, einfache und normalerweise wartungsarme Komponenten erzwungen.
Um ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Wärme entzogen wird, müssen zwei Begrifflichkeiten erläutert werden.
- Sensible Wärme. Sensible Wärme ist die thermische Energie, die bei Zufuhr oder Abfuhr in einen Körper (beispielsweise in einen Lamellenwärmetäuscher) die Temperatur beeinflusst.
- Latente Wärme. Latente Wärme beruht auf dem temperaturabhängigen physikalischen Zustand eines Stoffes. Wasser geht von einem flüssigen zu einem festen (Eis) Aggregatzustand über, wenn kurz vor dem Gefrierpunkt Wärme entzogen wird. Wird Wasser Wärme zugeführt, dann geht dieses bei der Siedetemperatur von einem flüssigen zu einem dampfförmigen Zustand über. Als latente Wärme bezeichnet man also die zum Zweck des Phasenüberganges aufgenommene oder abgegebene Wärmemenge. Bei den Nasskühlsystemen spricht man insbesondere von Verdustungskälte.
Zur optimalen latenten Wärmeübertragung bieten gut konzipierte Nasskühltürme die größtmögliche Fläche für den Luft-Wasserkontakt.
Die Wärmeübertragung erfolgt im Nasskühlturm durch den Luft-Wasserkontakt über eine breite Kühlturmfläche. Das wird mithilfe eines dafür ausgelegtes Wärmetauschpakets und eines Ventilators erreicht, der die nach bestimmten Parametern berechnete erforderliche Kühlluft fördert. Die Verwendung solcher Komponenten wird näher erläutert.
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1.3. Kühlgrenztemperatur
Zum besseren Verständnis der Funktionsweise eines Kühlturmes soll nun das Grundprinzip eingeführt werden, auf dem Nasskühlung und insbesondere Kühltürme beruhen, und zwar die Kühlgrenztemperatur.
Kurz gesagt: Die Kühlgrenztemperatur beschreibt die „ungünstigsten“ Temperaturbedingungen und die schlechtesten Werte der relativen Feuchte am Aufstellort. Sie stellt also einen Referenzwert für die theoretisch erreichbare Austrittstemperatur des Kühlturmes dar.
1.4. Effizienz der Kühltürme
Dank der Einfachheit der Konstruktion sowie des optimalen Preis-Kühlleistungsverhältnisses sind Nasskühlturme nach wie vor die am häufigsten vorkommende Kühlart im zivilen und vor allem im industriellen Bereich. Es ist nur eine Bewegungseinheit vorhanden, und zwar ein Ventilator, der sowohl als saugende als auch als drückende Ausführung möglich ist. Dabei ist der Energieverbrauch sehr niedrig im Vergleich zu ähnlichen Lösungen.
Vor allem bei großen abzuführenden Wärmemengen (z. B. bei Stahlwerken, Chemieanlagen, Kraftwerken) stehen Nasskühltürme in puncto elektrische Leistung und Platzbedarf konkurrenzlos da.
Dabei darf man nicht vergessen, dass es hier im Gegensatz zu den Lamellenwärmetauschern möglich ist, Kühlwassertemperaturen zu erreichen, die weiter unterhalb der Umgebungslufttemperatur liegen. Das ist realisierbar, weil die Verdunstungskühler die latente Verdustungswärme zur Kühlung nutzen (die minimal erreichbare Temperatur, entspricht der Kühlgrenztemperatur).
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1.5. Verdünstungskühler, Trockenkühler, adiabatische bzw. Naturzugkühler: ein Technologien-Vergleich
Beim Bau einer Kühlanlage für die industrielle bzw. zivile Nutzung sollen einige Faktoren berücksichtigt werden, damit die Entscheidung auf das passende System fällt. Besonders relevant sind dabei die Anforderungen an die Betriebstemperatur und die Umgebungstemperatur am Aufstellort.
Sollte es Ihnen wichtig sein, dass die Temperatur der Kühlflüssigkeit unter der Umgebungstemperatur liegt, ist ein Nasskühler die beste Wahl. Hier entspricht die minimal erreichbare Flüssigkeitstemperatur der Kühlgrenztemperatur der Luft.
Die sensible Wärmeübertragung beim Trockenkühler ist dahingegen viel weniger effizient als die latente Verdustungswärmeübertragung. Da stößt die Temperatur der Kühlflüssigkeit, sprich der Luft, an ihre Grenzen. Sollte die Flüssigkeit nur auf eine Temperatur oberhalb der Umgebungstemperatur abgekühlt werden, kommt ein Luftkühler zum Einsatz.
Sollte aber die Flüssigkeitstemperatur etwas kleiner oder gleich wie die Umgebungstemperatur sein, käme eine dritte Option infrage: ein adiabatisches System.
Diese Einführung soll deutlich machen, dass es bei den Kühlsystemen kein Patentrezept gibt. Durch eine projektbezogene Lösung unter Berücksichtigung der Umgebungsbedingungen wird der Energieverbrauch verbessert, der Platzbedarf optimiert und die Anlagen können so effizient wie möglich funktionieren.
Kühlaggregate sind eine Technologie für sich. Zur Kälteerzeugung nutzen solche Vorrichtungen weder Luft noch Wasser, sondern mechanische Bauteile (Kompressoren, Verdampfer).
>> Vergleichen Sie die Vorteile der Nasskühlsysteme und der adiabatischen Kühlsysteme
2. Kühltürme: Auslegung und Komponenten
Wir haben die Funktion eines Nasskühlturmes beschrieben und dessen (elementares) physikalisches Grundprinzip zur Gewährleistung hoher Leistungsfähigkeit geschildert.
Schauen wir uns die Bauart und insbesondere die Auslegung an.
2.1. Kühlgrenztemperatur als entscheidender Faktor bei der Dimensionierung des Kühlturmes
Die Dimensionierung der Nasskühltürme hängt von einigen wichtigen Parametern ab, u.a.
- der abzuführenden Wärmeleistung,
- der Eintrittswassertemperatur,
- der gewünschten Wassertemperatur am Ausgang
- sowie der Temperatur und dem Feuchtigkeitsgehalt am Aufstellort.
Sie sind ausschlaggebend bei der korrekten Dimensionierung, denn anhand dieser Parameter wird die Kühlgrenztemperatur berechnet. Diese ist – wie bereits erwähnt – die „tiefste“ Umgebungstemperatur am Aufstellort, auf die sich das Kühlwasser abkühlen kann.
>> Für nähere Informationen über die Dimensionierung des Kühlturmes Ihrer Anlage sprechen Sie uns an
Bei diesen Rahmenvorgaben muss die für die Wärmedissipation aus der Anlage vorgesehene Auslegungstemperatur gewährleistet werden. Nach Festlegung der Referenzwerte für die Referenzkühlgrenztemperatur (diese liegt normalerweise circa 10°C unterhalb der Umgebungstemperatur) gilt Folgendes: Je kleiner die angeforderte Temperaturannäherung der Kühlgrenztemperatur an die Temperatur des Kühlwassers am Ausgang, desto größer der Kühlturm.
Typischerweise werden die meisten modernen Anlagen für eine Temperaturannäherung von 2-3°C bis 5-6°C ausgelegt.
2.2. Kühltürme: Bauteile und Materialien
Kommen wir nun zu den Hauptbauteilen eines Kühlturmes mit offenem bzw. geschlossenem Kühlkreislauf.
- Das Kühlturmgehäuse besteht aus Blechtafeln, aus Glasfaserkunststoff oder aus beiden Materialien. Bei den großen bzw. hyperbolischen Kühltürmen kommt auch Beton zum Einsatz.
- Das Wärmetauschpaket (bei offenem Kühlkreislauf) bzw. der Lamellenwärmetauscher meistens als Flachrohr-Wärmetauscher (bei geschlossenen Kühlkreisläufen) bilden das Herzstück des Nasskühlturms. Darüber findet die Wärmeübertragung zwischen Wasser und Luft statt.
- Der Axial- oder Zentrifugalventilator ist als einziger beweglicher Bauteil für die Wasserverdunstung und somit die Kühlung zuständig. Zum Erreichen des besten Ergebnisses beim niedrigen Verbrauch ist es wichtig, den richtigen Ventilator gemäß den Auslegungsbedingungen auszuwählen. Die Kriterien hierfür werden näher erläutert.
- Die Wasserverteilung erfolgt normalerweise über ein Rohrsystem mit Verteildüsen. Das zu kühlende Wasser fließt durch das Wärmetauschpaket (bei offenem Kühlkreislauf) bzw. durch den Lamellenwärmetauscher (bei geschlossenem Kühlkreislauf).
- Der Tropfenabscheider befindet sich unmittelbar vor dem Ventilator und dient zur Ableitung der Flüssigkeitstropfen, die ansonsten vom durch den Ventilator generierten Luftstrom mitgerissen werden würden.
Aufgrund der Eigenschaften des abzukühlenden Wassers lassen sich sowohl die verwendeten Materialien als auch – wie bereits erwähnt – das geeignete Wärmetauschpaket bestimmen. Korrosionsbeständiges Material und Glasfaserkunststoff sind bei der Berührung mit aggressivem bzw. saurem Wasser besser geeignet. Glasfaserkunststoff weist hohe Widerstandsfähigkeit gegen die meisten aggressiven Chemikalien auf.
Sollten schädliche, gar organische Stoffe potentiell in das Prozesswasser gelangen bzw. sich Partikeln (Trübung) dort ablagern, muss das anwendungsspezifische Wärmetauschpaket eingesetzt werden: Wärmetauscher mit Antifouling-Beschichtung, Wärmetauscher mit vertikal nebeneinanderstehend angeordnetem Rohrbündel, Wärmetauscher in der „Splash Pack“-Ausführung (basierend auf dem Prinzip der Tropfenzersplitterung).
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2.3. Entleerung und Nachfüllen des Wassers
Wie bereits angeführt, erfolgt die Wasserabkühlung in den Nasskühltürmen durch Verdunstung einer bestimmten Wassermenge. Die verdunstete Wassermenge wächst direkt proportional mit der Wärme, die abgeführt werden muss. Insbesondere gilt es: Bei 600 Kcal abgeführter Wärme verdunstet ca. 1 Liter Wasser‘.
Diese physikalische Formel ist unbestreitbar und ist eine der wenigen kniffligen Fragen bei der Nasskühlung, die im Vergleich zu anderen Kühlsystemen durchaus gut aufgestellt ist.
Das verdunstete Wasser soll nun in den Wasserkreislauf zurückgelangen. Bei diesem Schritt solldie Wasserqualität so beeinflusst werden, dass keine Verunreinigungen und Ablagerungen im Kreislauf entstehen. So lösen sich die im Wasser enthaltenen Salze auf und führen zu einer allmählichen Aufkonzentration der Wasserinhaltsstoffe. Die Einhaltung gewisser Grenzwerte wird daher unerlässlich. Hierfür reichen normalerweise eine Wasserbehandlung mit Kalk-Korrosionsschutzmittel und eine Teilspülung des Kreislaufwassers.
Da die verdunstete Wassermenge von der abgeführten Wärme abhängig ist, kann man diese Menge nicht direkt beeinflussen. Das „Spülwasser“ kann aber zur Einhaltung des maximalen Salzgehaltes beitragen.
Der Spülvorgang kann analog zur Verdunstung als „empirisches“ Kriterium (Konzentrierungsfaktor „2“) betrachtet werden. Er kann aber auch anhand einer kontinuierlichen Überprüfung der Wasserqualität insb. des Leitfähigkeitswertes im Wasserkreislauf überwacht werden.
Durch geeignete Behandlungen mit Kalk-Korrosionsschutzmittel kann man den Leitfähigkeitswert beeinflussen und den Spülvorgang richtig steuern – und zwar wassersparend. Vielmehr bedeutet das: Die Anlage bleibt effizient, die Wartungsintervallen sind länger und der Austausch von Verschleißteilen wird seltener.
Am besten wäre es also, von „Komplettlösungen“ für Ihre Anlagen zu profitieren, d. h. Nasskühlturm und Einrichtungen für Steuerung und Wassermanagement aus einer Hand. Noch besser: Mit Komplettlösungen vom Hersteller können Sie sich sicher sein, dass diese den bautechnischen und maschinenspezifischen Anforderungen entsprechen.
>> Erfahren Sie mehr über unsere Komplettlösungen für das Wassermanagement des Kühlturmes
3. Kühltürme: Anwendungsbereiche für die industrielle und zivile Nutzung
Bereits am Anfang wurden die Bereiche aufgelistet, in denen Kühltürme zum Einsatz kommen, also:
- in der Energieerzeugung,
- in der zivilen Klimatechnik,
- in der Kühlungstechnik
- und in den Industrieanlagen.
QuIm Letztgenannten finden die meisten Nasskühltürme Anwendung, und zwar bei Anlagen im mittleren und hohen Leistungsbereich.
3.1. Nasskühltürme – Die beste Lösung bei hohen Leistungen
Ob adiabatische Kühlsysteme, Luftkühlsysteme oder Kühlaggregate – alle Kühlsysteme bieten eine gute Alternative im niedrigen Leistungsbereich (bis 1 MW) an. Insbesondere bei sehr hohen Leistungen (mehrere MW) ist der Betrieb jedoch sehr unwirtschaftlich.
Bei Industrieanlagen kommen Kühltürme sowohl mit offenem als auch mit geschlossenem Kühlkreislauflauf zum Einsatz. Bei dieser letzten Variante erfolgt die Flüssigkeitskühlung (Wasser bzw. Glykol-Wassergemische) durch die Verdunstungskühlung der Außenflächen des Rohrschlangensystems.
>> Erfahren Sie mehr über unsere Nasskühltürme mit offenem und geschlossenem Kühlkreislauf
3.2. Kühltürme in Verbindung mit Wärmetauscher
Nasskühltürme mit geschlossenem Kühlkreislauf sind eine gute Option bei „indirekten“ Kühlsystemen, bei denen eine Verunreinigung der Prozessflüssigkeit durch Luft vermieden werden soll.
Ein indirektes Kühlsystem kann ebenso durch die Kombination von einem Kühlturm mit offenem Kühlkreislauf und einem Plattenwärmetauscher bzw. einem Rohbündelwärmetauscher erreicht werden. Geringer Platzbedarf, geringe Kosten: Dieses System hat den Vorteil, dass die Nasskühlung und der angebundene Lamellenwärmetauscher in derselben Anlage sitzen.
3.3. Kühltürme mit Verflüssiger in Kältemaschinen
Nasskühltürme kommen ja bei zivilen Kühlgeräten aber vor allem in Industrie- und Gewerbelösungen zum Einsatz. Diese sind insbesondere zusammen mit dem Verflüssiger bei den Absorptionskältemaschinen zu finden.
3.4. Anwendungsbeispiele
InIm Folgenden finden Sie typische Anwendungsbeispiele für den industriellen und zivilen Gebrauch der Kühltürme zur Abfuhr von Prozesswärme:
- Atom-, Wärme-, Geothermie- und Kohlenkraftwerke
- Öl- und Gasindustrie: Hier werden oft imposante Kühltürme verwendet
- Raffinerien
- Kunststoffindustrie und Anlagen zur Wärmebehandlung von Metallen (z.B. Stahlwerken und Gießereien)
- Kraft-Wärme-Kopplung und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung
- Klimaanlagen in Gewerbe- und Zivilräumen (bei HVAC-Systemen).
- Supermärkte (in Kombination mit Kältemaschinen)
- Kleine Produktionsanlagen, beispielsweise bei Eisdielen.
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4. Bauarten der Kühltürme
Widmen wir uns nun den verschiedenen Bauarten der Kühltürme. Während der Konstruktion wird die bestmögliche Lösung für Ihre Anwendung bzw. für die Größe Ihrer Anlage empfohlen.
Folgende Kriterien sind normalerweise dabei ausschlaggebend:
- abzuführende Wärmeleistung,
- Qualität des Kühlwassers,
- Prozesstyp,
- Anlagearten (Zivil- oder Industrieanlage),
- besondere Anforderungen, wie z.B. Neukonstruktion bzw. Ersatz einer bestehenden Anlage.
4.1. Vormontierte und vor Ort aufgestellte Kühltürme
La In Anbetracht der abzuführenden Wärmeleistung fällt die Wahl auf die vormontierte Nasskühltürme („Package“-Variante) oder auf die „Field erected–Variante“, die vor Ort aufgestellt wird.
Die erste Variante besteht aus Metall oder aus weniger wasserempfindlichen und somit korrosionsbeständigeren Materialien wie Glasfaserkunststoff. Die zweite Variante basiert auf einer Metallstruktur oder wird mit pultrudierten Profilen aus glasfaserverstärktem Kunststoff und sogar aus Beton hergestellt. Ein Beispiel dafür: die hyperbolischen Kühltürme der Atomkraftwerke.
>>Erfahren Sie mehr über die vor Ort aufgestellten Kühltürme
4.2. Standard-Lösungen und geräuscharme Lösungen
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Wahl der besten Lösung ist die infrage kommende Anlagenart: Geräuscharme Kühlsysteme kommen eher bei Zivilräumen (z. B. Krankenhäusern, Einkaufszentren, Klimaanlagen) zum Einsatz. Für solche Anwendungen werden geräuscharme Anlagen bzw. Maschinen in dämpfbarer Ausführung entworfen.
Bei einer industriellen Nutzung der Anlage sind die vorhandenen Angaben zur Lärmemission weniger verbindlich. Da sollen die allgemeinen Spezifikationen gewährleistet werden.
>> Erfahren Sie mehr über die Leitlinien für Umgebungslärm
4.3. Sind Axial- oder Zentrifugalventilatoren besser?
Zur Beantwortung dieser Frage müssen wir einen Schritt zurückgehen.
Früher waren Zentrifugalventilatoren für Kühltürme im zivilen Bereich gang und gäbe. Bei industriellen Prozessen waren Axialventilatoren die beste Wahl.
Heutzutage sind Nasskühltürme mit Axialventilatoren genauso effizient und geräuscharm, sodass eine klare Differenzierung nicht mehr möglich ist.
>> Lesen Sie mehr über die Vorteile jeweils der Axial-und Zentrifugalventilatoren
4.4. Zunächst Informationen sammeln: für jede Anlage die beste Lösung.
Zu guter Letzt sollen Größenbeschränkungen und sonstige vorhandene Baubesonderheiten bei der Wahl mitberücksichtigt werden.
Im Falle einer Ersatzanlage kann vorkommen, dass das alte Kühltürmbecken noch vorhanden ist oder dass der vorgegebene Grundriss maßgebend ist. Seltener gelten ähnliche Vorgaben für das Areal, wo die Kühlungsanlage aufgestellt werden soll.
All diese Aspekte sollen während der Informationserfassung von Auftraggeber und Auftragnehmer gründlich analysiert werden. Der Auftragnehmer betreut seinen Kunden bei den wirtschaftlichen und technischen Aspekten und empfiehlt ihm die bestmögliche Lösung für sein Vorhaben.
5. Wartung und Wasseraufbereitung
Nasskühltürme wie jedes Gerät einer Anlage erfordern Maßnahmen zur planmäßigen bzw. zur außerordentlichen Instandhaltung in Störungsfällen.
Dank ihres einfachen Aufbaus und der damit verbundenen Wartungsfreundlichkeit werden Kühltürme anhand effizienter und intuitiver Richtlinien immer auf dem höchsten Stand der Technik gehalten.
Sicherheit und Energieeffizienz gehen da Hand in Hand.
5.1. Die Aufbereitung des Kühlturmwassers
Der Wasserqualität im System ist besondere Beachtung zu schenken. Ausschlaggebend ist nicht nur die Qualität, sondern auch die Überprüfung und die Kühlung des Kühlmediums, damit das Wasser seine physikalischen und chemischen Eigenschaften nicht verliert.
Wenn das Wasser gut aufbereitet wird, können Ablagerungen und Beläge nicht nur im Kühlturm, sondern auch in der gesamten Anlage verhindert werden. Somit werden Algenbildung und mikrobieller Bewuchs minimiert und dabei das Vermehren in kritischer Menge der Legionellen beeinflusst.
Eine saubere Verdünstungskühlanlage arbeitet immer effizient und kombiniert hohe Leistung mit niedrigem Energie- und Wasserverbrauch im Verdunstungs- und Spülvorgang.
>> Erfahren Sie mehr über das bewährte Verfahren zur Wasseraufbereitung im Kühlturme
5.2. Best Practice aus der Welt der Kühlturmhersteller
Ein ordnungsgemäßer Umgang mit der Anlage ist vorteilhaft für alle Bauteilen im Nasskühlturm, denn es bedeutet eine längere Lebensdauer der Wärmetauschpakete und einen höheren Wirkungsgrad der Motoren und der Ventilatoren dank der besseren Wasserqualität. Aggressives Wasser kann nämlich zum Verschleiß empfindlicher Teile führen.
Für einen ordnungsgemäßen Umgang mit der Anlage beachten Sie die Vorgaben und Spezifikationen des Herstellers bei den Inspektion- und Wartungsintervallen sowie den physikalischen und chemischen Eigenschaften des Prozesswassers. In den Bedienungsanleitungen des Herstellers sind oft allgemeine Richtlinien und anlagenübergreifende „bewährte Praktiken“ enthalten, die bei allen Systemen mit Nasskühltürmen Anwendung finden. Namhafte Einrichtungen hierfür sind Eurovent, Cooling Technology Institute, Assoclima (Confindustria).
Es handelt sich dabei um unabhängige Empfehlungen zum optimalen Umgang mit der Anlage.